[…] einerseits habe ich doch eine klare und deutliche Vorstellung meiner selbst, sofern ich lediglich denkendes, nicht ausgedehntes Ding bin; anderseits habe ich eine deutliche Vorstellung vom Körper, sofern er lediglich ausgedehntes, nicht denkendes Ding ist. Somit ist sicher, dass ich wirklich vom Körper verschieden bin und ohne ihn existieren kann. […]
Da bemerke ich nun in erster Linie einen großen Unterschied zwischen Körper und Geist, insofern nämlich der Körper seiner Natur nach stets teilbar, der Geist aber durchaus unteilbar ist. In der Tat, betrachte ich meinen Geist, d. h. mich selbst, lediglich als denkendes Ding, so kann ich keine Teile in mir unterscheiden, vielmehr erkenne ich, dass ich ein einheitliches und vollständiges Ding bin.
Zwar scheint der ganze Geist mit dem ganzen Körper vereint zu sein; verliere ich aber einen Fuß, einen Arm oder einen andern Körperteil, so merke ich doch nicht, dass etwas dem Geist weggenommen worden wäre. Auch die Vermögen des Wollens, Empfindens, Erkennens usw. können nicht als Teile des Geistes aufgefasst werden, denn ein und derselbe Geist will, empfindet, erkennt.
Hingegen kann ich mir kein körperliches oder ausgedehntes Ding denken, das ich mir nicht mit Leichtigkeit in Teile zerlegt denken könnte, und so erkenne ich dessen Teilbarkeit. Dies allein würde genügen, mir die gänzliche Verschiedenheit des Geistes vom Körper klarzumachen, wenn ich es nicht schon aus andern Gründen zur Genüge wüsste.
[…]
Ich kann mir klar und deutlich vorstellen, dass Geist Ohne Materie existiert. Was man sich klar und deutlich vorstellen kann, ist zumindest prinzipiell möglich.
Also ist es zumindest prinzipiell möglich, dass Geist ohne Materie existiert. Wenn es prinzipiell möglich ist, dass Geist ohne Materie existiert, dann müssen Geist und Materie verschiedene Entitäten sein.
Da also Geist und Materie verschiedene Entitäten sein müssen, ist der Dualismus folglich wahr.
René Descartes: Meditationes de Prima Philosophia / Meditationen über die Erste Philosophie. Lateinisch / Deutsch. Übersetzt und hrsg. von Gerhart Schmidt. Reclam, Stuttgart 1986. S. 77, 79
Bitte beachte, dass die hier zur Verfügung gestellten Beispiellösungen von Klausurtexten als Lernhilfe gedacht sind. Es ist von größter Bedeutung, dass du diese Texte nicht einfach auswendig lernst. Stattdessen sollst du sie nutzen, um die Struktur und Herangehensweise zu verstehen. Nur so kannst du deine eigenen Fähigkeiten verbessern und den Stoff wirklich verinnerlichen. Das bloße Auswendiglernen der Texte verhindert den eigentlichen Lerneffekt und erschwert es dir, das Gelernte in neuen Situationen anzuwenden, sodass du in Klausuren anschließend schlechter abschneiden wirst. Lerne daher aktiv mit den Beispiellösungen und entwickle deine eigenen Lösungswege.
Viel Erfolg beim Lernen!
Der Dualismus besagt, dass der Mensch aus zwei Substanzen besteht – dem Körper, d.h. etwas Materiellem und Physischem, und der Seele, d.i.das ist (wird verwendet, um einen Begriff bzw. Sachverhalt n… More etwas Immateriellem und Ungreifbarem.
Der französische Philosoph René Descartes war Vertreter sowie Gründer des SubstanzdualismusTheorie des Leib-Seele Problems, die besagt, dass es einen m… More, einer Art des Dualismus, und legt seiner Theorie zugrunde, dass Körper und Geist verschiedene, voneinander getrennte Entitäten bilden würden, d.i.das ist (wird verwendet, um einen Begriff bzw. Sachverhalt n… More der Geist ohne Materie existiere. Descartes definiert in seiner Theorie den Körper als unendlich teilbaren Körperstoff und den Geist als unteilbaren Geiststoff.
Begründend erklärt er, man könne sich vorstellen, dass ein Geist ohne Materie existiere und dass Dinge, die man sich vorstellen könne, prinzipiell möglich seien. Daraus schließt er, es sei möglich, dass Körper und Seele getrennt voneinander bestehen könnten, sie also verschiedene Entitäten bilden würden. Folglich sei der Dualismus wahr.
Des Weiteren begründet er die Existenz der Seele damit, dass Tieren die Möglichkeit von einer solch komplexen Kommunikation wie die des Menschen verwehrt bleibe und es demnach einen nicht-körperlichen, immateriellen Unterschied zwischen dem Menschen und anderen Lebewesen geben müsse. Dieser müsse die Seele sein, über die nur Menschen verfügen.
(Anna-Marie H. – LK MH 2024)
Eine weitere Position zum Leib-Seele-Problem ist der Dualismus. Vertreter des Dualismus behaupten, dass sich die Identität eines Menschen sowohl aus dem Körper als auch aus der Seele zusammensetzt.
Ein Text, der diese Position unterstützt, ist „Mein Körper ist wie ein Auto“. Dabei sei das Auto gleichzusetzen mit dem menschlichen Körper, welcher wie eine Hülle sei, während die Fahrerin die Seele des Körpers darstelle. Bei einer Verletzung der Materie, also des Körpers bzw. des Autos, würde sich der Position nach der Geist nicht verändern und sogar nach dem Tod weiterbestehen.
Ein bekannter Vertreter des Dualismus ist René Descartes, der spezifischer noch den SubstanzdualismusTheorie des Leib-Seele Problems, die besagt, dass es einen m… More vertreten hat. Descartes erklärt, man könne sich vorstellen, dass ein Geist ohne Materie existiere. Er führt weiter aus, dass Dinge, die man sich vorstellen könne, möglich seien. Folgelogisch, postuliert er, sei es also möglich, dass der Geist ohne Materie existiere. Daraus schließt er in Form eines Modus Ponens, es sei möglich dass eine Seele ohne Materie bestehen könne und Körper und Seele somit auch in der Realität verschiedene Entitäten bildeten.
Daraus entsteht sein Lösungsansatz, dass Geist und Materie verschiedene Entitäten seien und folglich der Dualismus wahr sei.
(Anna V. – LK MH 2024)
Neben der Doppelaspekt-TheorieNagels Bezeichnung für seine Theorie zum Leib-Seele Problem… More und dem Materialismus als Theorien des Leib-Seele Problems gibt es auch noch die Theorie des Dualismus.
Vertreter des Dualismus behaupten, dass die menschliche Identität durch die Seele und den Körper gebildet werde. Beispielhaft kann man den Text „Mein Körper ist wie ein Auto“ anführen. Dabei sei das Auto wie der menschliche Körper, welcher wie eine Hülle sei. Die Fahrerin sei dabei dann der Inhalt der Seele, den man von außen nicht erkennen könne.
Ein Philosoph, der die Position des Dualismus vertritt ist der französische Philosoph René Descartes. Laut Descartes könne man sich einen Geist ohne Materie vorstellen, sodass es prinzipiell möglich sei, dass ein Geist ohne Materie existieren könne. Den Geist beschreibt Descartes hierbei als unteilbaren, unsichtbaren, unbeweisbaren Geiststoff und den Körper als unendlich teilbaren, beweisbaren, fassbaren Körperstoff.
Aus der Behauptung, Körper und Geist könnten theoretisch getrennt existieren, schließt er mit einem Modus Ponens, dass Körper und Geist auch praktisch in der Realität zwei unterschiedliche, voneinander getrennte Entitäten bilden würden. Der Dualismus sei folglich wahr.
Da Descartes eine strikte Trennung von Körper und Geist annahm, lässt sich seine Position als SubstanzdualismusTheorie des Leib-Seele Problems, die besagt, dass es einen m… More einordnen und lässt somit die Möglichkeit offen, dass die menschliche Seele auch nach dem physischen Tod weiterbestehen kann.
(Franziska K. – LK MH 2024)
Der Dualismus behauptet, dass die Identität eines Menschen sowohl aus dem Körper als auch aus der Seele besteht, wobei Körper und Seele unterschiedliche Entitäten sind.
Der Vergleich besagt, dass der Körper wie eine Hülle oder ein Fahrzeug ist, während die Seele die eigentliche „Fahrerin“ ist. Selbst bei einer Verletzung des Körpers bleibt die Seele unverändert und kann sogar nach dem Tod weiterbestehen. Die Seele ist nicht sichtbar und wissenschaftlich nicht beweisbar.
René Descartes vertrat den Substanzdualismus, der besagt, dass Geist (Seele) und Materie (Körper) zwei unterschiedliche Substanzen sind, die unabhängig voneinander existieren können.
Dabei bezeichnete er die Seele als ungreifbaren, ausdehnungslosen, unteilbaren Geiststoff und den Körper als greifbaren, ausgedehnten, unendlich teilbaren Körperstoff.
Descartes argumentierte, man kann sich vorstellen, dass ein Geist ohne Materie existiert. Da alles, was vorstellbar ist, theoretisch möglich ist, folgert er, dass eine Seele ohne Materie existieren kann und das demnach auch in der Realität zutrifft.
Descartes zieht eine logische Schlussfolgerung in Form eines Modus Ponens, dass Geist und Materie verschiedene Entitäten sind. Somit ist der Dualismus wahr, da die Seele und der Körper unabhängige Existenzformen sind.
Kritiker des Dualismus argumentieren oft, dass es keine empirischen Beweise für die Existenz einer unabhängigen Seele gibt und dass die Vorstellung einer solchen von naturwissenschaftlichen Erklärungen über den Körper herausgefordert wird.
Ebenso kritisieren sie Descartes vermeintlichen Modus Ponens, der ohne fundierte Begründung auf die Trennung von Körper und Seele besteht.
Descartes‘ Substanzdualismus war bedeutend, da er einen klaren Unterschied zwischen Geist und Materie etablierte, was später zu weiteren philosophischen Diskussionen über Bewusstsein, Identität und Existenz führte.
Darüber hinaus bildet sie das Fundament für gläubige Menschen, da diese durch die strikte Trennung der Seele vom Körper Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod haben.
Der Substanzdualismus unterscheidet sich von anderen Formen des Dualismus, indem er behauptet, dass Geist und Materie zwei unterschiedliche Substanzen sind, die unabhängig voneinander existieren, im Gegensatz zum Eigenschaftsdualismus, der unterschiedliche Eigenschaften des Subjekts betrachtet.
Der Substanzdualismus unterscheidet sich außerdem von der Doppelaspekt-Theorie, weil diese davon ausgeht, dass die „Seele“ bzw. die Identität des Menschen im Gehirn sitzt und somit mit dem Körper des Menschen verbunden ist.
Der Modus Ponens ist eine logische Schlussfolgerung, die besagt, dass, wenn eine Bedingung erfüllt ist (A impliziert B) und A wahr ist, dann B auch wahr sein muss.
Descartes verwendet diesen Modus, um zu argumentieren, dass die Existenz einer Seele ohne Materie möglich ist, wenn man sich diese vorstellen kann, womit er versucht, seine Position unanfechtbar zu machen.
Descartes‘ dualistische Position trug dazu bei, das Bewusstsein als etwas zu definieren, das nicht allein durch physikalische oder materielle Prozesse erklärt werden kann, sondern als eine Entität, die eigenständig vom Körper existiert und ihn steuert.
Marcel Münch
m.muench@franziskus-olpe.de
Anna-Marie Hommel
annamariehommel@gmail.com
© 2025 All Rights Reserved.