Die menschliche Natur:
Die Natur hat die Menschen hinsichtlich ihrer körperlichen und geistigen Fähigkeiten so gleich geschaffen, dass trotz der Tatsache, dass bisweilen der eine einen offensichtlich stärkeren Körper oder gewandteren Geist als der andere besitzt, der Unterschied zwischen den Menschen alles in allem doch nicht so beträchtlich ist, als dass der eine aufgrund dessen einen Vorteil beanspruchen könnte, den ein anderer nicht ebenso gut für sich verlangen dürfte. Denn was die Körperstärke betrifft, so ist der Schwächste stark genug, den Stärksten zu töten entweder durch Hinterlist oder durch ein Bündnis mit anderen, die sich in derselben Gefahr wie er selbst befinden. […]
Und was die geistigen Fähigkeiten betrifft, so finde ich, dass die Gleichheit unter den Menschen noch größer ist als bei der Körperstärke […]. Denn Klugheit ist nur Erfahrung, die alle Menschen, die sich gleich lang mit den gleichen Dingen beschäftigen, gleichermaßen erwerben. […]
Aus dieser Gleichheit der Fähigkeiten entsteht eine Gleichheit der Hoffnung, unsere Absichten erreichen zu können. Und wenn daher zwei Menschen nach demselben Gegenstand streben, den sie jedoch nicht zusammen genießen können, so werden sie Feinde und sind in Verfolgung ihrer Absicht, die grundsätzlich Selbsterhaltung und bisweilen nur Genuss ist, bestrebt, sich gegenseitig zu vernichten oder zu unterwerfen. Daher kommt es auch, dass, wenn jemand ein geeignetes Stück Land anpflanzt, einsät, bebaut oder besitzt und ein Angreifer nur die Macht eines Einzelnen zu fürchten hat, mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten ist, dass andere mit vereinten Kräften anrücken, um ihn von seinem Besitz zu vertreiben und ihn nicht nur der Früchte seiner Arbeit, sondern auch seines Lebens und seiner Freiheit zu berauben. Und dem Angreifer wiederum droht die gleiche Gefahr von einem anderen.
Und wegen dieses gegenseitigen Misstrauens gibt es für niemand einen anderen Weg, sich selbst zu sichern, der so vernünftig wäre wie Vorbeugung, das heißt, mit Gewalt oder List nach Kräften jedermann zu unterwerfen, und zwar so lange, bis er keine andere Macht mehr sieht, die groß genug wäre, ihn zu gefährden. Und dies ist nicht mehr, als seine Selbsterhaltung erfordert und ist allgemein erlaubt. […]
Ferner […] [sieht jedermann] darauf, dass ihn sein Nebenmann ebenso schätzt, wie er sich selbst einschätzt, und auf alle Zeichen von Verachtung oder Unterschätzung hin ist er von Natur aus bestrebt, soweit er es sich getraut, seinen Verächtern durch Schädigung und den anderen Menschen durch das Exempel größere Wertschätzung abzunötigen.
So liegen also in der menschlichen Natur drei hauptsächliche Konfliktursachen: Erstens Konkurrenz, zweitens Misstrauen, drittens Ruhmsucht. Die erste führt zu Übergriffen der Menschen des Gewinnes, die zweite der Sicherheit und die dritte des Ansehens wegen. Die ersten wenden Gewalt an, um sich zum Herrn über andere Männer und deren Frauen, Kinder und Vieh zu machen, die zweiten, um dies zu verteidigen und die dritten wegen Kleinigkeiten wie ein Wort, ein Lächeln, eine verschiedene Meinung oder jedes andere Zeichen von Geringschätzung, das entweder direkt gegen sie selbst gerichtet ist oder in einem Tadel ihrer Verwandtschaft, ihrer Freunde, ihres Volks, ihres Berufs oder ihres Namens besteht.
Thomas Hobbes: Leviathan or the Matter, Forme and Power of a Commonwealth Ecclesiasticall and Civil / Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates. Hrsg. und eingel. von Iring Fetscher, übersetzt von Walter Euchner. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1984. S. 94-96
Krieg eines jeden gegen jeden:
Daraus ergibt sich klar, dass die Menschen während der Zeit, in der sie ohne eine allgemeine, sie alle im Zaum haltende Macht leben, sich in einem Zustand befinden, der Krieg genannt wird, und zwar in einem Krieg eines jeden gegen jeden [bellum omnium contra omnes]. Denn Krieg besteht nicht nur in Schlachten oder Kampfhandlungen, sondern in einem Zeitraum, in dem der Wille zum Kampf genügend bekannt ist. […] Deshalb trifft alles, was Kriegszeiten mit sich bringen, in denen jeder eines jeden Feind ist, auch für die Zeit zu, während der die Menschen keine andere Sicherheit als diejenige haben, die ihnen ihre eigene Stärke und Erfindungskraft bieten. In einer solchen Lage ist für Fleiß kein Raum, da man sich seiner Früchte nicht sicher sein kann; und folglich gibt es keinen Ackerbau, keine Schifffahrt, keine Waren, die auf dem Seeweg eingeführt werden können, keine bequemen Gebäude, keine Geräte, um Dinge, deren Fortbewegung viel Kraft erfordert, hin und herzubewegen, keine Kenntnis von der Erdoberfläche, keine Zeitrechnung, keine Künste, keine Literatur, keine gesellschaftlichen Beziehungen, und es herrscht, was das Schlimmste von allem ist, beständige Furcht und Gefahr eines gewaltsamen Todes – das menschliche Leben ist einsam, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz. […] Vielleicht kann man die Ansicht vertreten, dass es eine solche Zeit und einen Kriegszustand wie den beschriebenen niemals gab, und ich glaube, dass er niemals allgemein auf der ganzen Welt bestand. […] Wie dem auch sei – man kann die Lebensweise, die dort, wo keine allgemeine Gewalt zu fürchten ist, herrschen würde, aus der Lebensweise ersehen, in die solche Menschen, die früher unter einer friedlichen Regierung gelebt hatten, in einem Bürgerkrieg abzusinken pflegen. […] Eine weitere Folge dieses Krieges eines jeden gegen jeden ist, dass nichts ungerecht sein kann. Die Begriffe von Recht und Unrecht, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit haben hier keinen Platz. Wo keine allgemeine Gewalt ist, ist kein Gesetz, und wo kein Gesetz, keine Ungerechtigkeit. Gewalt und Betrug sind im Krieg die beiden Kardinaltugenden. […]
Eine weitere Folge dieses Zustandes ist, dass es weder Eigentum noch Herrschaft, noch ein bestimmtes Mein und Dein gibt, sondern dass jedem nur das gehört, was er erlangen kann, und zwar so lange, wie er es zu behaupten vermag: Und so viel über den elenden Zustand, in den der Mensch durch die reine Natur tatsächlich versetzt wird, wenn auch mit einer Möglichkeit, herauszukommen. […]
Die Leidenschaften, die die Menschen friedfertig machen, sind Todesfurcht, das Verlangen nach Dingen, die zu einem angenehmen Leben notwendig sind und die Hoffnung, sie durch Fleiß erlangen zu können. Und die Vernunft legt die geeigneten Grundsätze des Friedens nahe, aufgrund derer die Menschen zur Übereinstimmung gebracht werden können.
ebd., S. 96, 97, 98
Die Errichtung einer staatlichen Gewalt:
Die Errichtung einer staatlichen Gewalt Es ist richtig, dass gewisse Lebewesen wie Bienen und Ameisen gesellig zusammenleben, weshalb sie von Aristoteles zu den politischen Lebewesen gerechnet werden […]. Die Übereinstimmung dieser Lebewesen ist natürlich, die der Menschen beruht nur auf Vertrag, der künstlich ist. Und deshalb ist es kein Wunder, dass außer dem Vertrag noch etwas erforderlich ist, um ihre Übereinstimmung beständig und dauerhaft zu machen, nämlich eine allgemeine Gewalt, die sie im Zaum halten und ihre Handlungen auf das Gemeinwohl hinlenken soll.
Der alleinige Weg zur Errichtung einer solchen allgemeinen Gewalt, die in der Lage ist, die Menschen vor dem Angriff Fremder und vor gegenseitigen Übergriffen zu schützen und ihnen dadurch eine solche Sicherheit zu verschaffen, dass sie sich durch eigenen Fleiß und von den Früchten der Erde ernähren und zufrieden leben können, liegt in der Übertragung ihrer gesamten Macht und Stärke auf einen Menschen oder eine Versammlung von Menschen, die ihre Einzelwillen durch Stimmenmehrheit auf einen Willen reduzieren können. Das heißt soviel wie einen Menschen oder eine Versammlung von Menschen bestimmen, die deren Person verkörpern sollen, und bedeutet, dass jedermann alles als eigen anerkennt, was derjenige, der auf diese Weise seine Person verkörpert, in Dingen des allgemeinen Friedens und der allgemeinen Sicherheit tun oder veranlassen wird, und sich selbst als Autor alles dessen bekennt und dabei den eigenen Willen und das eigene Urteil seinem Willen und Urteil unterwirft. Dies ist mehr als Zustimmung oder Übereinstimmung: Es ist eine wirkliche Einheit aller in ein und derselben Person, die durch Vertrag eines jeden mit jedem zustande kam, als hätte jeder zu jedem gesagt: Ich autorisiere diesen Menschen oder diese Versammlung von Menschen und übertrage ihnen mein Recht, mich zu regieren, unter der Bedingung, dass du ihnen ebenso dein Recht überträgst und alle ihre Handlungen autorisierst . Ist dies geschehen, so nennt man diese zu einer Person vereinte Menge Staat, auf lateinisch civitas . Dies ist die Erzeugung jenes großen Leviathan oder besser, um es ehrerbietiger auszudrücken, jenes sterblichen Gottes, dem wir unter dem unsterblichen Gott unseren Frieden und Schutz verdanken. Denn durch diese ihm von jedem Einzelnen im Staate verliehene Autorität steht ihm soviel Macht und Stärke zur Verfügung, die auf ihn übertragen worden sind, dass er durch den dadurch erzeugten Schrecken in die Lage versetzt wird, den Willen aller auf den innerstaatlichen Frieden und auf gegenseitige Hilfe gegen auswärtige Feinde hinzulenken. Hierin liegt das Wesen des Staates, der, um eine Definition zu geben, eine Person ist, bei der sich jeder Einzelne einer großen Menge durch gegenseitigen Vertrag eines jeden mit jedem zum Autor ihrer Handlungen gemacht hat, zu dem Zweck, dass sie die Stärke und Hilfsbereitschaft aller so, wie sie es für zweckmäßig hält, für den Frieden und die gemeinsame Verteidigung einsetzt.
Wer diese Person verkörpert, wird Souverän genannt und besitzt, wie man sagt, höchste Gewalt, und jeder andere daneben ist sein Untertan.
ebd., Kap. 17, S. 133, 134-135
Bitte beachte, dass die hier zur Verfügung gestellten Beispiellösungen von Klausurtexten als Lernhilfe gedacht sind. Es ist von größter Bedeutung, dass du diese Texte nicht einfach auswendig lernst. Stattdessen sollst du sie nutzen, um die Struktur und Herangehensweise zu verstehen. Nur so kannst du deine eigenen Fähigkeiten verbessern und den Stoff wirklich verinnerlichen. Das bloße Auswendiglernen der Texte verhindert den eigentlichen Lerneffekt und erschwert es dir, das Gelernte in neuen Situationen anzuwenden, sodass du in Klausuren anschließend schlechter abschneiden wirst. Lerne daher aktiv mit den Beispiellösungen und entwickle deine eigenen Lösungswege.
Viel Erfolg beim Lernen!
Mit seiner Vertragstheorie wollte Hobbes für die größtmögliche Sicherheit der Bürger im Staat, vor allem vor dem Hintergrund des gerade beendeten Bürgerkrieges, sorgen.
Hobbes wollte herausfinden, wie der Mensch in seinem natürlichen Zustand, in seinem tiefsten Inneren von Natur aus ist. Dazu entwickelte er die Methode „read thyself“ – „studiere dich selbst“, und kam bei seinem Selbststudium zu einer rabenschwarzen Diagnose: Der Mensch ist von Natur aus schlecht.
Zunächst herrsche im Naturzustand Gleichheit der Möglichkeiten unter den Menschen, denn auch wenn die Menschen unterschiedliche körperliche und geistige Fähigkeiten hätten, könnten sie sie so einsetzen, dass alle vergleichbar ähnlich Chancen hätten. Aus dieser Gleichheit resultiere Konkurrenz um Güter wie Reichtum und Macht. Streben nun mehrere Menschen nach demselben Gegenstand, der nicht geteilt werden kann, ständen sie in Konkurrenz und würden alles tun, um das Gut für sich zu gewinnen. Der Mensch sei also von Natur aus ein Egoist.
Geleitet durch das gegenseitige Misstrauen von dem Hobbes spricht, ,,unterwerfe“ der Mensch jeden anderen so lange, bis er keine Gefahr mehr für ihn darstelle. Denn die menschliche Natur sei geprägt von drei Hauptkonfliktursachen: der Konkurrenz, dem Misstrauen und der Ruhmsucht, weshalb er [der Mensch] versuche, mit allen Mitteln Gewinn, Ansehen und Sicherheit zu erzielen. Im sogenannten Naturzustand, d.i.das ist (wird verwendet, um einen Begriff bzw. Sachverhalt n… More wenn es keine Machtaufteilung und keinen Staat gibt, sei das Leben ,,einsam, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz“ und es herrsche folglich durch den Egoismus der Menschen ein Krieg Aller gegen Alle: ,,bellum omnium contra omnes“. Hobbes vergleicht den Naturzustand des Menschen auch mit Wölfen: ,,homo homini lupus est“ – der Mensch ist dem Menschen ein Wolf- , da er seine eigenen Interessen durchsetzen wolle und andere ,,zerfleischen“ würde, die ihm dabei im Weg ständen.
In Folge dieses Zustandes, der allerdings ein fiktiver ist, könne es weder Eigentum noch Herrschaft geben. Vielmehr gehöre jedem nur das, was er sich erkämpft habe, bis er es wieder verliere. In diesem Kriegszustand würden keine Regeln und Gesetze gelten, woraus er schließt, dass jeder ein Recht auf alles habe – auch auf den Körper eines anderen.
Trotz der egoistischen menschlichen Natur sieht Hobbes einen Ausweg aus diesem Zustand des Krieges. Da aber eine Übereinstimmung der Menschen bloß durch einen Vertrag, also künstlich, geschaffen werden könne, sei es notwendig eine allgemeine Gewalt zu errichten, um Sicherheit für die Menschen zu schaffen. Um diese Übereinstimmung und Sicherheit zu erreichen, müsse die gesamte Macht aller Menschen, ihr Rechte und ihre Freiheiten, durch einen von allen anerkannten Vertrag auf einen Menschen oder eine Versammlung von Menschen übertragen werden. Diese allgemeine Gewalt bezeichnet Hobbes als ,,SouveränInhaber der Staatsgewalt More“.
Für die Gewährleistung der Sicherheit aller Menschen müssten alle Menschen ihren eigenen Willen und ihre Freiheit durch die Schließung eines Gesellschaftsvertrages dem SouveränInhaber der Staatsgewalt More unterwerfen, welcher als einziger Gesetze entwerfen dürfe. Hobbes spricht von einer ,,Einheit aller in ein und derselben Person“, d.h. der SouveränInhaber der Staatsgewalt More verkörpere die Menschheit.
Diese zu einer Person vereinigte Menge definiert Hobbes als Staat, in dem alle Menschen auf der gleichen Stufe stehen würden und jeder Teil des Staates werden könne. Den SouveränInhaber der Staatsgewalt More, der den errichteten Staat repräsentiere, bezeichnet er auch als Leviathanbiblisches Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bed… More, angelehnt an das biblische Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bedrohung ausgehen konnte. Analog dazu könne der SouveränInhaber der Staatsgewalt More im Staat überall durchgreifen und eine abschreckende, bedrohliche Wirkung ausüben. So würde die Sicherheit aller Untertanen gewährleistet.
Widerstand gegen den Leviathanbiblisches Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bed… More sei demnach nur erlaubt, wenn das eigene Leben in Gefahr sei oder der SouveränInhaber der Staatsgewalt More nicht mehr für die Sicherheit seines Staates sorge.
(Anna-Marie H. – LK MH 2024)
Ein weiterer Philosoph der Staatsphilosophie ist Thomas Hobbes. Thomas Hobbes‘ politische Philosophie ist geprägt von seiner Vertragstheorie, die darauf abzielt, die Sicherheit der Bürger im Staat zu gewährleisten. Diese Theorie entfaltet sich vor dem Hintergrund der politischen Unruhen und Bürgerkriege seiner Zeit, wodurch Hobbes motiviert wurde, nach Lösungen für die Sicherheitsprobleme in der Gesellschaft zu suchen.
Zentral für Hobbes‘ Vertragstheorie ist seine Analyse der menschlichen Natur. Er argumentiert, dass alle Menschen zunächst in ihren Möglichkeiten vergleichbar ebenbürtig seien. Doch aus dieser Gleichheit resultiere ein natürlicher Wettbewerb um Ressourcen wie Reichtum und Macht. Dieser Wettbewerb führe zwangsläufig zu Konflikten zwischen den Menschen, da sie bestrebt seien, ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Hobbes beschreibt den Menschen daher als von Natur aus egoistisch und darauf bedacht, seine eigenen Ziele zu erreichen.
In einem hypothetischen „Naturzustand“, in dem es keine staatliche Autorität gebe, herrsche nach Hobbes ein Kriegszustand. Dieser Zustand des Krieges beruhe auf dem ständigen Konflikt zwischen den Menschen, der durch ihren egoistischen Charakter angetrieben werde, obwohl alle Menschen trotz ihrer Eigenschaften gleich seien. Er beschreibt den Naturzustand mit dem Zitat: „bellum omnium contra omnes“Krieg aller gegen alle More, also ein Krieg aller gegen alle. Hobbes beschreibt das Leben in diesem Naturzustand als „einsam, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz“. Es gebe keine Sicherheit und keinen Schutz vor den aggressiven Handlungen anderer.
Um diesem Kriegszustand zu entkommen, schlägt Hobbes vor, dass die Menschen einen Vertrag, den sogenannten Gesellschaftsvertrag, eingehen sollen, durch den sie ihre individuelle Macht, ihre Rechte und ihre Freiheiten auf einen SouveränInhaber der Staatsgewalt More übertragen. Dieser SouveränInhaber der Staatsgewalt More würde dann die Autorität haben, Gesetze zu erlassen und für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Hobbes argumentiert, dass diese Abtretung von Rechten und Freiheiten notwendig sei, um einen stabilen und sicheren Staat zu schaffen.
Der SouveränInhaber der Staatsgewalt More, der die Gesamtheit der Menschen repräsentiere, wird von Hobbes als Leviathanbiblisches Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bed… More bezeichnet. Dieser Begriff stammt aus der Bibel und symbolisiert einen mächtigen und unantastbaren Herrscher. Der Leviathanbiblisches Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bed… More sei in der Lage, die verschiedenen Interessen der Bürger zu koordinieren und für Frieden und Ordnung zu sorgen.
(Aaliya R. – LK MH 2024)
Der Philosoph Thomas Hobbes hat eine weitere Staatstheorie aufgestellt. Er geht von der Prämisse aus, dass der Naturzustand des Menschen ein Kriegszustand ist, in dem jeder mit jedem in Konkurrenz und in einem Krieg stehe. Diesen Zustand beschreibt Hobbes wie folgt: „bellum omnium contra omnes“Krieg aller gegen alle More
Daraus folgert er, dass der Mensch von Grund auf egoistisch und böse sei, was er in seinem Zitat „homo homini lupus est“übers. „Der Mensch ist des Menschen Wolf.“ More – „Der Mensch ist des Menschen Wolf“ ausdrückt. In diesem Zustand strebe der Mensch ausschließlich nach eigenen Vorteilen und tue alles, um sein Überleben zu sichern. Somit strebe jeder nach allem, sogar nach dem Körper eines anderen und das Erkämpfte gehöre ihm so lange, bis ein anderer es ihm abnehme.
Hobbes betrachtet die Menschen dabei grundlegend als gleich, da alle Unterschiede, egal ob physisch oder psychisch, ausgleichbar seien. Dieser Naturzustand resultiere jedoch in ständiger Angst, Konkurrenz und Todesfurcht. Deshalb müsse er überwunden werden.
Hobbes Lösung ist die Bildung eines Staates durch einen Gesellschaftsvertrag. In diesem sei das Oberhaupt der SouveränInhaber der Staatsgewalt More, auch Leviathanbiblisches Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bed… More genannt. Er bestehe entweder aus einer Person oder einer kleinen Gruppe. Seine Aufgaben seien es, national und international für Frieden und Sicherheit zu sorgen. Darüber hinaus erlasse er Gesetze und spreche seinen Untertanen ihren Besitz zu. Diese Untertanen, d.i.das ist (wird verwendet, um einen Begriff bzw. Sachverhalt n… More die Einwohner des Staates, müssten wiederum all ihre Freiheiten und Macht auf ihn übertragen und seine Entscheidungen als ihre eigenen anerkennen.
Hobbes betont außerdem, dass dieser Leviathanbiblisches Monster, von dem überall auch ungesehen eine Bed… More nicht abgesetzt werden dürfe, es sei denn, er schaffe es nicht, den Frieden zu wahren.
(Klara E. – LK VD 2024)
Hobbes wollte herausfinden, wie der Mensch in seinem natürlichen Zustand, in seinem tiefsten Inneren von Natur aus ist. Dazu entwickelte er die Methode „read thyself“ – „studiere dich selbst“, und kam bei seinem Selbststudium zu einer rabenschwarzen Diagnose: Der Mensch ist von Natur aus schlecht.
Abgeleitet von dem Ergebnis seines Selbststudiums definiert er das Leben im Naturzustand als „einsam, armselig, ekelhaft, tierisch und kurz“.
Sein Menschenbild wurde beeinflusst durch den gerade beendeten Bürgerkrieg in England, der ihn dazu motivierte, eine Staatstheorie zu formulieren, um etwaige Gewalt zukünftig zu vermeiden.
Negative Eigenschaften wie Ruhmsucht, Neid und Egoismus führen zu einem Krieg aller gegen alle: „bellum omnium contra omnes“.
In diesem Kriegszustand werden die Menschen durch ihren Egoismus getrieben und verhalten sich wie Wölfe, da sie einander „zerfleischen“ , wenn sie sich im Weg stehen: „homo homini lupus est“.
Es entsteht ein natürlicher Wettbewerb um Ressourcen wie Reichtum um Macht unter den Menschen.
Sie müssen einen Gesellschaftsvertrag eingehen, durch den sie ihre gesamte Macht, ihre Rechte und ihre Freiheiten auf einen vom Volk erwählten Souverän übertragen.
Der Souverän vertritt alle Bürger des Staates und hat die Macht, Gesetze zu erlassen und mit allen Mitteln für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Da die Bürger des Staates ihre gesamte Macht an den Souverän abgeben und unter ihm stehen, bezeichnet Hobbes sie als „Untertanen“.
Der Leviathan ist ein biblisches Monster, welches allmächtig ist und von allen Menschen gefürchtet wird. In der Bibel wird es als Seeungeheuer beschrieben, von dem man nie sicher war, wann es wo angreifen würde. Der Leviathan bzw. Souverän im Hobbschen Staat ist also eine über allen Untertanen schwebende, unkalkulierbare Bedrohung, die sie dazu bringen soll, sich an die Gesetze zu halten und so für Sicherheit sorgt.
Der Mensch darf sich nur gegen den Souverän auflehnen, wenn sein eigenes Leben in Gefahr ist oder der Souverän nicht mehr für die Sicherheit der Menschen sorgt.
Nur eine absolute Souveränität ohne geteilte Macht kann effektiv die Ordnung aufrechterhalten und die Menschen vor ihrem eigenen egoistischen und gewalttätigen Verhalten schützen.
Der Übergang wird durch den rationalen Wunsch nach Selbsterhaltung und einem friedlichen Leben gerechtfertigt. Menschen erkennen, dass ein geordneter Staat, in dem sie einige Freiheiten aufgeben, vorteilhafter ist als der anarchische Naturzustand.
Einen guten Überblick zu Hobbes‘ Staatsphilosophie bilden die folgenden Videos:
Die perfekte Gesellschaft – Thomas Hobbes‘ Leviathan einfach erklärt | Let’s explain
Schnell Erklärt! Thomas Hobbes
Hobbes und Rousseau im Vergleich Leviathan vs. Gesellschaftsvertrag I Anthropologie
Marcel Münch
m.muench@franziskus-olpe.de
Anna-Marie Hommel
annamariehommel@gmail.com
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